„Sie wollen die deutschen Soldaten nicht ehren!“
- goetzfroemming
- 12. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Dr. Götz Frömming (AfD):
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege, Sie haben es ganz zutreffend gesagt: Kriegsgräber sind die großen Prediger des Friedens. Das zu betonen, ist gerade in diesen Zeiten, denke ich, notwendiger denn je.
Meine Damen und Herren, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut mehr als 830 deutsche Gräberstätten in 45 Ländern. Eine davon liegt in Rossoschka, nahe Wolgograd, dem früheren Stalingrad. Dort starben zwischen August 1942 und Februar 1943 über 1 Million Soldaten der Wehrmacht und der Roten Armee. Bis heute werden auf dem Areal der Schlacht vor allem bei Bauarbeiten sterbliche Überreste von Gefallenen entdeckt. In Rossoschka stand vor Kurzem ein 83-jähriger Mann, Kurt Cramm aus der Nähe von Hannover. Dank der gefundenen Erkennungsmarke hatte der Volksbund den bis dahin als vermisst geltenden Vater Cramms identifizieren können. „Ich habe meinen Vater bei seinem letzten Heimaturlaub gesehen“, sagte Cramm, „da war ich fünf Jahre alt“. Viel mehr wisse er nicht, nur dass er als Kind viel geweint habe. Fast 80 Jahre lang galt der Vater Cramms als vermisst. Nun habe er endlich Gewissheit, sagt sein Sohn: „Ich bin traurig und froh zugleich.“
Der Volksbund, meine Damen und Herren, bettet nach eigenen Angaben jährlich immer noch 12 000 bis 15 000 Gefallene zur letzten Ruhe und kann ungefähr die Hälfte davon identifizieren. Ich denke, es ist ein elementares Gebot der Sittlichkeit, die Soldaten und Opfer von Krieg und Gewalt zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen.
Die Grünen und Linken, so haben wir im Ausschuss vernommen, wollen diesem Antrag nicht zustimmen, weil man ja - Zitat - nicht wissen könne, ob sich unter den Toten vielleicht der eine oder andere frühere Kriegsverbrecher befinde. Liebe Kollegen, wie stellen Sie sich das eigentlich praktisch vor? Wissen Sie eigentlich, wie solche Kriegsgräber aussehen? Wollen Sie die Gebeine sortieren, in gute und in schlechte? Das ist doch oft gar nicht möglich. Seien Sie doch wenigstens so ehrlich: In Wahrheit wollen Sie unsere deutschen Soldaten überhaupt nicht ehren.
(Beifall bei der AfD)
Meine Damen und Herren, wir unterstützen selbstverständlich diesen Antrag, bedauern aber, dass die Koalition dafür nur 4,5 Millionen Euro bereitstellen möchte. Ihre eigene Anfrage hat doch ergeben, dass zur Pflege der 826 Kriegsgräberstätten im Ausland circa 50 Millionen Euro benötigt werden. Wir sind bereit, dieses Geld zur Verfügung zu stellen. Diese „Predigt“ für den Frieden wäre es allemal wert.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)