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Schwarz-Rot-Gold ist bunt genug

  • goetzfroemming
  • 4. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Dr. Götz Frömming (AfD): 


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Landsleute! Erinnern Sie sich noch an den Sommer 2006? Einige sind ja etwas jüngeren Datums. Ich kann Ihnen sagen: Das war ein Fest. Ich habe dieses Sommermärchen, die Fußball-WM, im Prenzlauer Berg erlebt, und selbst da war Schwarz-Rot-Gold die vorherrschende Farbe, vor und hinter der sich alle versammelt haben. Es war ein rauschendes Fest, es war ein fröhliches Fest. Wir waren Gastgeber für die ganze Welt. Ich habe mir diese Bilder in Vorbereitung auf diese Rede noch mal angesehen, und mir sind fast die Tränen gekommen; denn seitdem haben wir solche Feste nur noch selten erlebt. 

Was hatten wir 2006, was heute leider allzu oft fehlt? Wir hatten das Gefühl, zusammenzugehören als ein Volk und als eine Nation. Und, meine Damen und Herren, das ging nur mit Schwarz-Rot-Gold. Das wäre nicht mit irgendeiner Regenbogenfahne, auch nicht mit der Flagge der EU gegangen. Nur unsere Nationalflagge war dafür geeignet. 

(Beifall bei der AfD - Zuruf des Abg. Daniel Rinkert (SPD))


Wenn Sie den Antrag gelesen haben, werden Sie nachher wahrscheinlich sagen: Typisch AfD; das ist ein homophober Antrag; die wenden sich gegen die Regenbogenflagge hier auf dem Reichstagsgebäude. 


(Zuruf des Abg. Daniel Rinkert (SPD))


Ich muss Sie enttäuschen: Nichts dergleichen. Wahrscheinlich haben wir in unseren Reihen genauso viele Homosexuelle wie Sie in Ihren Fraktionen oder sonst in der Bevölkerung. Aber es gibt doch einen Unterschied zwischen uns und Ihnen: 


(Marlene Schönberger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Gott sei Dank!)


Wir machen daraus keinen Kult. Wenn wir unsere Listen für irgendeine Wahl aufstellen - sei es für den Bundestag oder für einen Landtag -, 


(Dr. Johannes Fechner (SPD): Was hat das mit der Fahne zu tun? - Zuruf des Abg. Daniel Rinkert (SPD))


dann interessiert es uns nicht, ob jemand Mann oder Frau ist, wen er wie liebt oder was er zu Hause im Bett macht. Uns interessiert allein die Kompetenz und die Liebe zu diesem Land, meine Damen und Herren. 


(Beifall bei der AfD - Marcel Queckemeyer (AfD): Genau so ist es!)


Deshalb brauchen wir auch keine Regenbogenfahne auf diesem Reichstag. Schwarz-Rot-Gold steht für alle Menschen, egal wen sie lieben oder wie sie leben, meine Damen und Herren. 


(Beifall bei der AfD - Zuruf von der SPD)


Der frühere Bundespräsident Roman Herzog hat 1998 in einer Rede zur deutschen Einheit am 3. Oktober - ich zitiere mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident - Folgendes gesagt: „Schwarz-Rot-Gold, das sind ehrenhafte Farben, die keiner verstecken muß.“ Soweit Roman Herzog, CDU. Wie hellsichtig und wie weitsichtig er war! Denn 15 Jahre später - also im Jahre 2013 - hat die damalige Kanzlerin Frau Merkel - auch von der CDU - genau diese Farben bei einer öffentlichen Wahlveranstaltung sozusagen auf offener Bühne entsorgt. Das Video finden Sie immer noch im Netz. Ich finde, das war ein Tiefpunkt in der Geschichte der CDU. - Sie schütteln mit dem Kopf. Sie können uns ja gleich erklären, wie das gemeint war. 


(Beifall bei der AfD - Felix Schreiner (CDU/CSU): Weil Sie die Unwahrheit sagen, schüttele ich mit dem Kopf!)


Meine Damen und Herren, Schwarz-Rot-Gold, das steht für eine unserer besten Traditionen. Es steht für Einigkeit und Recht und Freiheit, wie es auch in unserer Hymne heißt. 


(Zuruf des Abg. Daniel Rinkert (SPD))


Es steht für die deutsche Einheits- und Demokratiebewegung, die bei der Burschenschaft im frühen 19. Jahrhundert ihren Anfang findet und über das Wartburgfest und das Hambacher Fest bis hin zur Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche reicht. Deshalb haben wir übrigensunseren Fraktionssaal auch so genannt. Bis dahin können Sie diese Farben verfolgen. Sie tauchen dann in der Weimarer Republik auf, 


(Dr. Johannes Fechner (SPD): Was wollen Sie uns sagen?)


dann wiederum 1949 und natürlich auch bei der Wiedervereinigung 1990. Das ist eine gute Tradition, und das ist eine Tradition, die alle miteinschließt. Wir können und müssen gemeinsam stolz auf sie sein, meine Damen und Herren. 


(Beifall bei der AfD - Dr. Johannes Fechner (SPD): Wer stellt das infrage?)


Deshalb ersuchen wir auch die Bundestagspräsidentin, zur geübten Praxis zurückzukehren. Es war eine Bundestagspräsidentin der SPD, die erstmals mit der Tradition gebrochen hat. Im Jahre 2022 hat Frau Bas erstmals verfügt, dass die Regenbogenfahne hier auf den Reichstag gesetzt werden sollte. 


(Daniel Rinkert (SPD): Ja, sehr gut! Gute Entscheidung!)


Leider hat die Bundestagspräsidentin von der CDU nicht die Kraft gehabt, hier zur geübten Praxis zurückzukehren. Meine Damen und Herren, wir haben nichts gegen die Regenbogenflagge. 


(Lachen des Abg. Dr. Johannes Fechner (SPD))


Sie kann jeder gerne zu Hause bei sich im Schlafzimmer aufhängen, oder sie kann vor den diversen Etablissements hängen, wo auch immer. Aber sie gehört nicht auf den Reichstag, der selbst ein Symbol unserer Nation ist. Dort gehören keine Fantasiefahnen hin. 


(Beifall bei der AfD)


Unserer Meinung nach übrigens auch keine Fahnen anderer Staaten. Die können gerne an anderer Stelle gehisst werden. Meine Damen und Herren, ich schließe mit den Worten: Schwarz-Rot-Gold ist bunt genug. 

Vielen Dank. 

(Beifall bei der AfD)

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