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Berliner Senat handelt verantwortungslos!


Berlin darf offiziell noch bis Dienstag fette „Corona“-Parties feiern - erst danach sollen die Bars und Diskotheken laut Berliner Senatsverwaltung dichtgemacht werden. Das ist verantwortungslos! Damit riskiert der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), dass es am Wochenende in der Metropole Berlin zu zahlreichen weiteren Ansteckungen kommt. Darunter werden auch Feiernde aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland sein, die dann in ihre Heimatregionen zurückreisen und so zur noch größeren Verbreitung beitragen. Der Leiter des Berliner Gesundheitsamtes, Patrick Larscheid, kritisiert folgerichtig die Entscheidung als „unverständliche Verzögerung“. (1) Das haben sogar die Clubs selbst erkannt und nehmen die Verantwortung in die Hand: Die wichtigsten Berliner Locations haben schon an diesem Wochenende geschlossen. so verkündete etwa das „Sisyphos“:“Ihr wisst, wir lieben kranke Parties. Aber das gerade geht auch uns zu weit.“ (2)

Unterdessen hat Schleswig-Holstein bereits vorbildlich alle öffentlichen Veranstaltungen ab heute untersagt. Das betrifft Diskotheken, Fitnessclubs, Theater, Schwimmbäder, etc. Außerdem gibt es Zugangsbeschränkungen zu Bibliotheken, Bars und Restaurants. (3) Die anderen Bundesländer müssen sich fragen lassen, warum sie das nicht tun?

Es muss längst allen klar sein, dass Zögern - auch wenn es nur wenige Tage sind - Menschenleben kostet. Das belegen neueste Erkenntnisse aus den USA. Demnach konnten vorbereitete Länder die Sterblichkeitsrate bei 0,5 - 0,9 % halten (Südkorea und China ohne Hubei). Überforderte Länder werden eine Sterblichkeitsrate von 3 - 5 % haben. D.h. im Klartext: Länder, die schnell handeln, können die Sterblichkeit um das zehnfache reduzieren. Auch die Gesamtzahl der Erkrankungen wird drastisch reduziert, je eher konsequent und länderübergreifend einschneidende Maßnahmen getroffen werden. (4)

Mein dringender Appell: konsequente Ausdehnung der Maßnahmen nach dem Modell Schleswig-Holsteins auf das gesamte Bundesgebiet. Wenn die Entscheidungsträger jetzt nicht sofort reagieren, handeln sie grob fahrlässig. Sie gefährden durch jede Verzögerung des Inkrafttretens solcher Maßnahmen Menschenleben.

Quellen:

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