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Minderheitensprachen schützen - aber die Sprache der Mehrheit auch!


Dr. Götz Frömming (AfD):

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn die Karnevalsstimmung gerade auf ihrem Höhepunkt ist: Ich habe dem Stenografischen Dienst zugesagt, mich dem Thema ernsthaft und in einem inklusiven Hochdeutsch zu nähern.

(Astrid Damerow (CDU/CSU): „Ernsthaft“, sagt die AfD?)


Meine Damen und Herren, ich zitiere mit Erlaubnis der Präsidentin: „Die Sprache ist gleichsam die Seele einer ethnischen Kultur.“ Mit diesen Worten würdigte Hartmut Koschyk, der frühere Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, CSU, die Bedeutung der Sprache für eine ethnische Minderheit.


(Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Geben Sie Ihre Rede zu Protokoll!)


Wir erlauben uns, zu ergänzen, dass dies nicht nur für ethnische Minderheiten, meine Damen und Herren, sondern natürlich auch für die ethnische Mehrheit gilt.

(Beifall bei der AfD)


Es ist gut und richtig, dass wir heute an die Charta zum Schutz der Minderheitensprachen erinnern, und es ist gut und richtig, dass Deutschland sie unterzeichnet und auch ratifiziert hat.


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wie mir in Vorbereitung auf diese Rede eine ältere Dame mitteilte, schlug man noch vor wenigen Jahren im Elsass kleinen Kindern in der Schule auf die Finger, wenn sie während des Unterrichts automatisch in ihr deutsches Idiom rutschten. Diese Zeit ist zum Glück zu Ende, meine Damen und Herren. Doch muss man an dieser Stelle bemerken, dass Frankreich interessanterweise zwar die Charta unterschrieben, aber bis heute nicht in Kraft gesetzt und ratifiziert hat.

(Denise Loop (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Genau, das ist das Problem!)


Hier sollte die Bundesregierung vielleicht mal ihren Einfluss geltend machen, damit auch Frankreich diese schöne Charta unterschreibt, wenn die Bundesregierung denn in Frankreich noch einen gewissen Einfluss hat.


(Beifall bei der AfD)


Es ist schon gesagt worden: Wir haben vier anerkannte nationale Minderheiten in Deutschland. Herr Saathoff, übrigens gehört das Niederdeutsche nicht zu den sprachlichen Minderheiten; das wissen Sie.


(Denise Loop (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Aber zu den Regionalsprachen! - Astrid Damerow(CDU/CSU): Regional- und Minderheitensprachen heißt das! Mann!)


Es genießt einen gewissen Schutzstatus; das ist auch in Ordnung. Natürlich ginge dieser Schutzstatus auch nicht verloren, wenn man das Deutsche als Landessprache in unsere Verfassung aufnehmen würde. Wir finden das immer noch richtig und würden hier gerne dem Vorbild anderer Länder folgen, meine Damen und Herren.


(Beifall bei der AfD)


Wir sollten heute aber nicht nur über die sprachlichen Minderheiten hier in Deutschland sprechen, sondern auch einmal - es wird Sie nicht wundern, dass wir diese Rolle übernehmen - einen Blick auf das Deutsche als Minderheitensprache im Ausland werfen.


(Zoe Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Peinliche Rede! - Erhard Grundl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): So ein Schmarrn!)


Die Zahl der deutschen Muttersprachler in nicht deutschsprachigen Ländern wird allein für Europa einschließlich Russland auf über 3 Millionen geschätzt. Während frühere Bundesregierungen diesen deutschen Minderheiten noch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit entgegenbrachten, zeigt das aktuelle Beispiel Polen, wie sehr Sie als Bundesregierung diese Aufgabe inzwischen vernachlässigen. Die Polen fühlen sich inzwischen als Nachbarn zweiter Klasse, insbesondere im Vergleich zu Frankreich. Diese Konflikte haben inzwischen dazu geführt, dass für die deutsche Minderheit in Polen der deutschsprachige, muttersprachliche Unterricht von drei Wochenstunden auf eine gekürzt wurde.

(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das ist den Grünen natürlich egal, weil es sich hier um Deutsche handelt. Uns ist das nicht egal, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD - Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Deshalb haben wir uns auch dafür eingesetzt - übrigens zusammen mit der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe -, dass hier Mittel der Bundesregierung zum Einsatz kommen. Das ist inzwischen auch gelungen, und wir hoffen, dass wir auf diesem Weg weitergehen und die Bundesregierung in ihren Anstrengungen nicht nachlässt.

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf das Deutsche in unserem Land. Meine Damen und Herren, die Sprache ist der Kitt einer jeden Gesellschaft. Sprache hält Gesellschaft zusammen.


(Zoe Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Sie halten gar nichts zusammen!)


Leider bröckelt dieser Kitt auch in unserem Land immer mehr. Es gibt inzwischen Schulklassen in Deutschland, in denen der Lehrer die einzige Person ist, die Deutsch noch als Muttersprache spricht. Der aktuelle Ländermonitor zeigt, dass in vielen Familien - bis zu 30 Prozent in westdeutschen Großstädten - Deutsch zu Hause nicht mehr gesprochen wird. Diese Entwicklung geht immer weiter. Wenn wir daran nicht etwas verbessern und das als Auftrag auch für die Bildungspolitik verstehen, wird Deutsch bald zur Minderheitensprache in unserem eigenen Land werden.


(Filiz Polat (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ollen Schnacker!)


Wir wollen das nicht, meine Damen und Herren. Die Alternative für Deutschland setzt sich dieser Entwicklung entgegen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der AfD - Dr. Lukas Köhler (FDP): Platt sollte die Mundart und nicht die Rede sein! Mein Gott! - Gegenruf des Abg. Dr. Götz Frömming(AfD): Jetzt können Sie ja wieder Karneval machen! - Zuruf des Abg. Andreas Mattfeldt (CDU/CSU))

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