BERLIN. Die Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Abiturprüfungen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie notfalls ausfallen zu lassen, sind auf Ablehnung gestoßen. „Ausfallende Abschlußprüfungen sind keine Lösung. Wir müssen verhindern, daß eine ganze Schülergeneration den Makel eines Corona-Schulabschlusses ohne Abschlußprüfung trägt. Länder und Schulträger müssen endlich die Voraussetzungen für digitale Abschlußprüfungen schaffen“, sagte die stellvertretende FDP-Chefin Katja Suding der Bild-Zeitung.
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Oliver Kaczmarek, betonte gegenüber dem Blatt, seine Partei wolle, daß „alle Schülerinnen und Schüler im Abitur ihre besten Leistungen zeigen können und daß das Abitur auch in diesem Jahr vollumfänglich zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbildung berechtigt. Deshalb brauchen wir erstens mehr und regelmäßige Tests an Schulen, damit Unterricht stattfinden kann, und zweitens gezielte, kurzfristige Förderung, wenn wegen Corona Rückstände aufgetreten sind.“
Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Götz Frömming, nannte den Vorstoß der GEW „völlig unverantwortlich“. Ein Notabitur ohne Prüfung benachteilige die Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluß machten und belege sie mit einem lebenslangen Makel. „Daß dieser leistungs- und letztlich schülerfeindliche Vorschlag von der GEW kommt, verwundert nicht. Den Gewerkschaftsfunktionären geht es einmal mehr darum, ihre verfehlten egalitären Bildungsvorstellungen zu propagieren.“
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