Zur gestern erteilten Genehmigung des Bildungsministeriums
von Mecklenburg-Vorpommern, nach der sich die „Ernst-Moritz-
Arndt-Universität Greifswald“ in „Universität Greifswald“ umbenennen
darf, erklärte der bildungspolitische Sprecher der AfDBundestagsfraktion,
Dr. Götz Frömming:
„Es ist bedauerlich und traurig, dass das Bildungsministerium in
Schwerin keinen Weg gefunden hat, eine der ältesten und geschichtsträchtigsten
Universitäten Europas von Geschichtsvergessenheit
abzuhalten. Ernst Moritz Arndt ist nicht nur als Dichter
und Historiker, sondern auch als Abgeordneter des Paulskirchenparlaments,
in dem erstmals Grundrechte des deutschen
Volkes formuliert wurden, eine bedeutende Persönlichkeit deutscher
Geschichte.
Jetzt heißt es, antisemitische Äußerungen von Arndt seien der
Grund, dass die Universität nach vielen Jahren nun plötzlich
nicht mehr nach ihm heißen könne. Wer so argumentiert, bewertet
Arndt nach heutigen Maßstäben, macht sich selbst zum Richter
und umgibt sich mit dem Mantel vermeintlich moralischer
Überlegenheit.
Zugleich stellt er all denjenigen ein schlechtes Zeugnis aus, die
bisher nicht auf die Idee gekommen sind, den Namen zu ändern,
obwohl sie um Arndts Äußerungen wussten.
Das Vorgehen der Greifswalder Bilderstürmer widerspricht universitärem
und wissenschaftlichem Ethos. Will man jetzt auch
die Karl-Marx und Richard-Wagner-Straßen umbenennen, nur
weil beide ebenfalls für antisemitische Schriften und Äußerungen
bekannt sind? Oder muss sich demnächst auch die Goethe-
Universität in Frankfurt einen anderen Namen suchen, weil von
Goethe ebenfalls antisemitische Texte überliefert sind?
Wer hier die Büchse der Pandora öffnet, wird feststellen, dass
sehr viele historische Persönlichkeiten den politisch korrekten
Vorstellungen von heute auch in anderer Hinsicht nicht genügen.
Bleibt zu hoffen, dass spätere Generationen mit uns nicht ebenso
streng verfahren werden.
Wenn wir weiterhin so brachial mit unserer durchaus wechselvollen
Geschichte und Tradition verfahren, werden wir irgendwann
nicht mehr wissen, wer wir sind, woher wir kommen und
wohin wir gehen.“
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