Der Heimatkundeunterricht, die überschätzten Möglichkeiten der Digitalisierung an den Schulen sowie das Engagement gegen Gendermainstreaming standen gestern in Berlin im Mittelpunkt der Beratungen beim zweiten interfraktionellen Treffen der bildungspolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen von Landtagen und Bundestag.
Wie aus einem gemeinsam verabschiedeten Positionspapier hervorgeht, sollen „heimische Sprache, Mundart und Kultur, regionale Industrie und Arbeitswelt sowie Flora und Fauna“ die Eckpfeiler des Heimatkundeunterrichts an Deutschlands Schulen bilden.
Gemäß dieser Leitlinien sollen die jeweiligen Landesregierungen aufgefordert werden, „Lehrpläne für einen altersgerechten und modernen Heimatkundeunterricht zu entwickeln.“
Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Dr. Götz Frömming erklärte dazu:
„Wir wollen unseren Schülern wieder zunächst konkrete, anschauliche Dinge vermitteln, damit sie lernen, sich ihre Welt zu erschließen. Es gibt heute genug Menschen, die keine Wertschätzung mehr haben für die Natur und Kultur, die ihnen jeden Tag begegnet, für Sprachen und Dialekte, die sie jeden Tag sprechen oder für heimische Speisen und Getränke, die sie jeden Tag zu sich nehmen. Die finden es „cool“, wie sie sagen, von Zypressen in Italien zu schwärmen, in jedem Satz einen Anglizismus zu verwenden oder am besten ausschließlich indisch, thailändisch oder sonst etwas zu essen.
Solche Leute demonstrieren damit eine „Weltläufigkeit“, die jedoch nur eine „Weltlosigkeit“ ist, weil ihnen der Begriff, die Anschauung des Eigenen fehlt, mit dem sie Fremdes überhaupt genießen, wertschätzen oder sich davon begeistern lassen können.“
Zudem warnten die bildungspolitischen Sprecher davor, Digitalisierung „als qualitätsstiftendes Merkmal“ für den Unterricht an den Schulen zu begreifen. Nach wie vor sei das „Dreieck“ zwischen Schüler, Lehrer und dem Lerninhalt entscheidend für den Lernerfolg. Technische Mittel und Methoden hätten sich dem unterzuordnen.
„Es wäre fatal“, sagte Frömming weiter, „wenn jetzt Kommunen und Länder langfristige „Knebelverträge“ mit IT-Firmen abschließen, nur um begrenzte Bundesmittel abzuschöpfen. Dadurch mögen die Schulen zwar Computer gratis bekommen, müssten aber die hohen Folgekosten für Installation, Instandhaltung, Updates, Softwarelizenzen usw. selbst tragen.“
Der Bund dürfe nicht indirekt auf die Mittel der Länder und Kommunen zugreifen und den Spielraum der Schulen für andere, vielleicht viel dringlichere Investitionen einschränken.
Weiterhin erklärten die bildungspolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen, sich dafür einsetzen zu wollen, die Gender-Ideologie aus den Bildungseinrichtungen zu verbannen: „Hinter dem Gendermainstreaming steht ein auf bloße Verwertbarkeit zielendes Menschenbild, das den Unterschieden zwischen Frauen und Männern keine Rechnung trägt und letztlich ideologischen und ökonomischen Interessen dient“, sagte Frömming. Die AfD wolle, dass die Kinder Zeit hätten, ihre sexuelle Identität zu entdecken und zu leben und nicht durch die Idee eines angeblich sozial konstruierten Geschlechts verunsichert würden.
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