Am Abend des zweiten Oktober hatte Michael Seyfert und die AfD-Fraktion in der BVV-Charlottenburg Herrn Dr. Götz Frömming ins Rathaus Charlottenburg zu einem Bürgergespräch eingeladen. Thema: „Ist der Islam ein Integrationshindernis?“ Mit auf dem Podium saß die kurdischstämmige Frauenrechtlerin Leyla Bilge, die den „Frauenmarsch“ ins Leben gerufen hatte, um vor den Gefahren einer Islamisierung in Deutschland zu warnen.
Vor dem gut gefüllten Saal berichtete Dr. Frömming zunächst von seinen Erfahrungen mit muslimischen Schülern, die er als Lehrer am Berliner Lessing-Gymnasium gemacht hatte: von dem Sohn eines deutschen Konvertiten etwa, der einen Gebetsraum verlangt und später mit anderen muslimischen Schulkameraden demonstrativ auf dem Schulhof seine Gebete verrichtet hat. Oder von den muslimischen Mädchen, die bei einer Klassenfahrt im Sommer plötzlich burkiniähnlichen Anzügen hatten baden wollen.
Dr. Frömming betonte, dass es einen gesellschaftlichen Rückschritt darstelle, wenn heute Fragen religiöser Kultverrichtungen und Bekleidungsvorschriften wieder an Bedeutung gewännen: Jahrelang habe vor allem die Linke den Einfluss der Religion, also der christlichen Kirchen, in der Gesellschaft bekämpft und zurückgedrängt. „Wir müssen uns fragen, ob wir künftig weiter in unserer freiheitlich-säkularen Gesellschaft leben wollen und – was wir tun können, um sie zu verteidigen“, sagte Dr. Frömming.
Das Problem heute bestünde in einer wachsenden Zahl von Muslimen, die, um ihre Identität nicht verlieren, sich stärker als zuvor mit ihren kulturellen Wurzeln identifizieren und Parallelgesellschaften bilden würden, sagte Dr. Frömming weiter. Er verwies dabei auf zwei türkischstämmige Jungen, die er in den 1980er Jahren einem bayrischen Dorf als Jugendtrainer betreut habe und die „gut integriert“ gewesen seien.
Im Anschluss sprach Leyla Bilge über die Rolle der Frau im Islam. Hierbei ließ sie ihrerseits persönliche Erfahrungen einfließen: Mit sechzehn Jahren sei sie „zwangsverheiratet“ worden, wie so viele Frauen in der islamischen Welt.
Eine bedrückende Atmosphäre war im Publikum zu verspüren, als Frau Bilge von ihrer Cousine erzählte: Ihr Ehemann habe sie ermordet, als sie beabsichtigt habe, sich von ihm zu trennen, sagte Frau Bilge, ein deutsches Gericht habe den Mann daraufhin nur wegen „Totschlags“ verurteilt.
In der nachfolgenden Diskussion mit den Bürgern ging es einmal mehr um die Schwierigkeiten und Gefahren, die heute die Integration von muslimischen Einwandern mit sich bringt.
Hierbei machte Dr. Frömming deutlich, dass wer auch immer in diesem Land leben wolle, nicht an erster Stelle seinen religiösen Gesetzen verpflichtet sei, sondern den deutschen Gesetzen und der Verfassung. „Oberstes Gesetzbuch in unserem Land ist das Grundgesetz“, sagte Dr. Frömming.
Comments