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30 Jahre deutsche Wiedervereinigung - ein Volk überwindet die Teilung


Als die Mauer am 9. November 1989 fiel, brauchte es Visionäre, Idealisten und Patrioten, um den letzten Schritt zur Wiedervereinigung der zwei deutschen Staaten durchzusetzen. Wir haben nicht vergessen, wer sich damals gegen eine rasche Wiedervereinigung stellte. Die Grünen und die SPD waren Parteien der deutschen Teilung, die sich mit den Machthabern der DDR arrangiert hatten und nicht auf der Seite des Volkes standen. Sie wollten Reformen für die DDR, aber keine Wiedervereinigung. Aber auch in Teilen der CDU gab es Vorbehalte. Noch im Frühjahr 1988 wollte der Generalsekretär der CDU, Heiner Geißler, das Ziel der Wiedervereinigung aus dem Programm der CDU streichen lassen. Helmut Kohl verhinderte das.


Zwei Jahre später wurde wahr, was viele nicht für möglich gehalten hätten: Durch den Beitritt der wiedererrichteten Länder auf dem Staatsgebiet der DDR zur Bundesrepublik Deutschland war Deutschland wieder vereinigt.


Ein Volk, zwei Staaten


Die Sieger des Zweiten Weltkriegs USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion teilten das zerfallene Deutsche Reich 1945 in vier Besatzungszonen auf. Bei der Potsdamer Konferenz wurde aber klar, dass die ehemaligen Verbündeten nun politische Konkurrenten geworden waren. Der Kalte Krieg führte letztendlich dazu, dass Deutschland geteilt wurde.


1949 werden zwei deutsche Staaten gegründet: Die BRD aus der US-amerikanischen, französischen und britischen Zone und die DDR aus der sowjetischen Zone.


Im August 1961 wurde die Teilung Deutschlands mit dem Bau der Mauer quasi zementiert. Vier Jahrzehnte sollte die Teilung andauern, bis die friedliche Revolution am 9. November 1989 den Fall der Mauer erkämpft.


Die DDR löst sich auf


Am 31. August 1990 unterzeichnen die Bundesrepublik Deutschland und die DDR den Einigungsvertrag


Der "Zwei-plus-Vier-Vertrag" vom 12. September 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik auf der einen Seite und den Alliierten (USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien) auf der anderen Seite beendet den besatzungsrechtlichen Status und macht den Weg frei für die Wiedervereinigung Deutschlands. Letztlich haben wir es vor allem aber auch Gorbatschow und den Reformen in der Sowjetunion zu verdanken, dass die Einheit möglich wurde. Ohne die eiserne Hand aus Moskau waren die Machthaber in Ost-Berlin zu sinn- und führungslosen Marionetten geworden.


30 Jahre wieder EINS


Mit dem 30. Jahrestag der deutschen Einheit, von Kohl willkürlich auf den 3. Oktober gelegt, erinnern wir auch an den Schicksalstag des deutschen Volkes, den 9. November. Der 9. November steht gleich für zwei Revolutionen. Einmal für den Zusammenbruch des Kaiserreichs am Ende des Ersten Weltkrieges 1918, dem die Gründung der Weimarer Republik folgte, und für den Sturz der SED-Diktatur 1989. Die Tatsache, dass der Hitlerputsch 1923 und das inszenierte Pogrom von 1938 auch auf den 9. November fielen, war hingegen kein Schicksal und kein Zufall: Hitler und Konsorten wollten damit die "Schmach des 9. November" 1918 ausradieren. Deshalb wählten sie dieses Datum.

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